Das zweite mal in diesem Jahr, diesmal mit RTL Nord unterwegs, beim jährlichen Fischotter-Monitoring für das Otterzentrum Hankensbüttel. Danke an Finja Rathmann und ihrem Kamera- und Ton-Team, es hat viel Spaß gemacht.
Seit 1984 bin ich Mitglied im Verein "Aktion Fischotterschutz" Hankensbüttel und kartiere an 50 Kontrollpunkten im Kreis HH/ Pinneberg/Segeberg einmal jährlich die mögliche Anwesenheit von Fischottern, damit diese in die Europäischen Datenbank ISOS eingepflegt werden. Ziel ist es, die Anwesenheit des Fischotters festzustellen, seine Wege zu erfassen und Unfallschwerpunkte im Straßenverkehr aufzuzeigen. Für mich eine Herzens-Aufgabe, denn Ende der Achtziger Jahre gab es in Schleswig Holstein kaum mehr als 20 Otter, so sehr hatten wir ihm sein Medium Wasser mit all den notwendigen Lebewesen für ihn und viele andere Individuen sprichwörtlich versaut. Der Fischotter ist ein Indikator sauberer Gewässer und somit sehr wichtig für die Biodiversität. Besten Dank an Lena Haamann mit ihrem Team sowie besten Dank an Arne Drews_LLUR-Flintbek, hat Spaß gemacht.
Mit diesem zweiten TV Beitrag und der Unterstützung des Senders noa4 konnte ich in der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf den Mauersegler lenken. Wertvolle Hinweise aus der Bevölkerung nach beiden TV-Beiträgen erreichten mich aus ganz Schleswig-Holstein.
Bereits eine anstehende Sanierungsmaßnahme konnte dadurch mit den Planern neu angegangen werden.
Aufmerksam geworden durch einen Zeitungsbericht, kam der NDR auf mich zu, um mehr über meine ehrenamtliche Arbeit zum Thema Mauersegler und deren Probleme zu erfahren. Darüber habe ich mich sehr gefreut, zumal die meisten Menschen nicht wissen, was es für den Mauersegler bedeutet, wenn im Sommer Baugerüste an seinen Brutstätten errichtet werden. Es ist der Tod vieler Küken und der unwiederbringlichen Verlust einer ganzen Segler-Kolonie. Der achtlose Umgang bei Gebäudesanierungen bedeutet den Tod der Mauersegler, denn sie haben keine Alternative, wenn nicht Ersatzbrutplätze an neuen oder den alten Gebäuden geschaffen werden und dies darf nicht während der Brutzeit geschehen.
Präsentation der 9 Nistplätze für Mauersegler am Rathaus Henstedt Ulzburg mit akustischen Rufen der Mauersegler um diese schneller auf diese Nistplätze aufmerksam zu machen.
Mauersegler in meiner Heimatstadt waren mir ja bekannt, jedoch habe ich mich sehr gefreut über die Tatsache, das sich jetzt einige Alpensegler Memmingen zu ihrer Heimat-Brutstätte ausgesucht haben. Bleibt zu hoffen, das sie ein gesichertes Zuhause gefunden haben.
Am Donnerstag referierte der Naturschützer und Artenspezialist Helmut Joachim für den „NABU“ über den „Luftikuss der Lüfte“, den Mauersegler in der Kulturkate am Beckersbergsee. Viele Zuhörer in der gut besuchten Kate staunten über die Dinge, die der Mauersegler-Experte erzählte: Wer weiß schon, dass der Mauersegler sich in der Regel nur in der Luft aufhält. Sowohl die Nahrungsaufnahme (Insekten und Spinnen) als auch die Schlafphase spielen sich ausschließlich in der Luft ab. Er hat sich in Stadt und Dorf als ein echter Kulturfolger angesiedelt, wo er z. B. unter den Dächern von Altbauten Nistplätze findet. Durch die heutigen Gebäudesanierungen gehen diese Nistplätze oft verloren, so dass der Vogel bereits auf der Vorwarnliste der „Roten Liste“ gefährdeter Brutvogel steht.
Im Anschluss an den Vortrag fand eine angeregte Diskussion statt, in der einige Teilnehmer auf Wohnstuben von Mauerseglern hier in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg hinwiesen. Im April kehrt der Mauersegler aus wärmeren Gefilden zurück zu uns. Die Besucher dieser Veranstaltung werden dann besonders auf ihn achten.
H-UN
8. März 2015