Wehmut macht sich breit, wie jedes Jahr. Ich kenne es und dennoch freut man sich, wenn die ersten Jungsegler all‘ ihren Mut zusammenfassen und meist im letzten Tageslicht den alles entscheidenden Sprung wagen.
Viermal habe ich diesen Moment erlebt und einmal fotografisch festgehalten, wenn auch sehr schlecht. Es sind einfach ungünstige Bedingungen, kaum Licht und schnelle, dunkle, kleine Körper die sich auf ihren unbeschreiblichen Weg machen. Ab diesem Moment fliegen diese zauberhaften Wesen zwei Jahre Nonstop, um dann wieder in Mittel-und Nordeuropa zu brüten.
Am 24. machten sich beide - Elly von Cleo als Erste -, und am 26. Dina aus der Nistbox von Donna um 22:17 Uhr auf ihren Weg. Den Abflug von Dina habe ich miterlebt. Es ist der typisch hochfrequente Flügelschlag, den man laut hören kann, relativ langsam für Segler und nahezu waagerecht. Es hat die Anmutung eines großen Abendseglers (Große Fledermaus) und man fühlt förmlich die Sorge des Seglers, hoffentlich tragen mich meine Flügel.
Mir schlug in diesem Moment mein Herz bis zum Hals, aber natürlich haben sie es geschafft. Ellys Bruder Enno wird wohl heute fliegen, Vater Claudio ist seit dem 25. nicht mehr ins Nest gekommen und schon abgereist, Cleo hat zwar beide Nächte im Nest verbracht, kam aber nur noch 1 Mal zum Füttern in zwei Tagen, ich glaube, sie wird heute nicht zurückkehren.
Ansonsten ist jetzt die Zeit der zukünftigen Mitbewohner. Anders als sonst, wenn sie mit meinen Altseglern laut rufend ums Haus jagen, kommen sie jetzt unauffällig, leise, meist allein und besetzen stundenweise ihre auserwählten Nistboxen. Meine Spätbrüter Gigi & Gucci, sind noch ganztägig am Hudern, so dass ich nichts von den Küken sehen kann.
Und dann ist da immer noch meine Leidenschaft, diese schnellen Flieger fotografisch einzufangen. Aufnahmen kurz vor Sonnenuntergang, Anflugbilder(Look to Look)und Portraits von Suchern und Abfliegern.
Kommentar schreiben