bezahlt man den Preis dafür , wenn man Natur so nah an sich rankommen lässt. Per Ratio weiß man das und dennoch blutet einem das Herz. Eigentlich wollte ich einen Blogbeitrag über meine Seglerkinder schreiben, doch dann kam alles anders. Am gestrigen Abend um 22:25 hatte ich den Verdacht auf dem sehr schlechtem Bild der defekten Kamera von Bianca & Bernhard, nur zwei Küken zu sehen, was aber bei vermeintlichen 5 Seglern zu Schlafenzeit auch echt schwer ist. Ich wollte die Box nicht um diese Zeit, wenn die Segler ihre Nachtruhe haben, nochmals öffnen. Ich nahm mir vor es heute zu tun und erlebte den zweiten Kükentot innerhalb einer Saison seit 2014. Seit gut einer Woche haben wir diese kühle Phase mit Temperaturen tagsüber um 13-15 Grad, Regen und kaltem Wind, kaum das man unsere Segler sieht oder hört. Sie waren vermutlich weit weg um Nahrung zu beschaffen Abends aber immer da. Dennoch reduziert das die Fütterungszyklen ganz erheblich. Da zeigen einem die Altsegler, dass man bei kühler Witterung und mangelnder Insektenlage keine 3 Jungsegler durchbekommt und somit das schwächste Küken von den Geschwistern beiseite gedrückt wird und regelrecht verhungert. Leider habe ich es zu spät gesehen. 14 gr. Restgewicht bei einem 16 Tage alten Seglerküken, das vermutlich 1-2Tage nicht mehr im Nest sondern am derzeit kalten Einflugloch (letzte Nächte um 10 °) lag, reichen einfach nicht mehr. Als ich das vermeintlich tote Küken in die Hand nahm, regte sich der Flügel und ab da versuchte ich alles um den Küken wieder etwas Leben einzuhauchen. Lauwarme Wärmflasche, drei angefeuchtete kleine Heimchen halfen nicht, vollkommen kraftlos, kein Sperr und kraftloser Schluckreflex mehr. Nach kurzer Zeit war alles vorbei. Dies war das zweite Küken aus zwei 3-er Gelegen, das nicht durchkam und ausgerechnet bei meinen ältesten, oder gerade deswegen erfahrensten Seglerpaaren. Auch das drittälteste Paar hat eine 3-er Brut in einem nicht einsehbaren Kasten, so dass ich sofort mit der Leiter rauf bin und vorsichtig nachgesehen habe. Doch die 3 sehen schon aus wie fast richtige Segler. Zumindest hier scheint alles in Ordnung zu sein und Donna und Dino hatten wohl die besseren Futtergebiete erwischt denn Dina, Dandy & Diva sehen so proper aus wie die Kids von Cleo. Bei Fine und Filou muss ich noch ein wenig aufpassen, zwischen beiden Küken ist auch ein deutlicher, wenn auch nicht so erheblicher Größenunterschied. Ich wünsche mir und meinen Seglern zumindest für diese Saison keine weiteren Verluste.
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